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Zu ihrer traditionellen Veranstaltung zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus kamen die Mitglieder der 10. Klassen der Karl-Kessler-Schule dieses Jahr auf dem Friedhof in Wasseralfingen zusammen. An den Gedenksteinen und –kreuzen für die in Wasseralfingen zu Tode gekommenen polnischen Zwangsverschleppten und KZ-Häftlingen erinnerten Vertreter der Schüler an deren Schicksal.

Die Schülerin Alina Roman ging in ihrem Redebeitrag besonders auf die Jahreswende 1944/45 ein, als auch in Wasseralfingen für eine kurze Zeit ein offizielles Außenlager des KZ Natzweiler errichtet wurde, nachdem schon während der gesamten Kriegszeit aus ihren Heimatländern Polen und Russland verschleppte Arbeiter und Arbeiterinnen in den örtlichen Rüstungsbetrieben zur Arbeit gezwungen wurden und für die extra verschiedene Barackenlager gebaut worden waren. Die Schülerin zitierte aus einem Bericht eines Augenzeugen, der mit ansehen musste, wie KZ-Insassen schwere Wagen unter den Schlägen ihrer SS-Bewachung durch den Ort ziehen mussten. Am Ende ihres Vortrags ging die Schülerin auf einen der Namen auf einem Gedenkstein ein. Er ist auch auf einer standesamtlichen Totenliste verzeichnet, sein Name, seine Geburts- und Sterbedaten und die Todesursache. Vielleicht gab es eine solche Todesursache, so die Schülerin, aber es bleibt die Frage, ob nicht die Intoleranz, der Fanatismus und die Herzlosigkeit der damaligen Zeit die wahren Gründe für sein Sterben waren.

„Maria Galuschka“ – so lautet die Inschrift auf einem der vielen braunen Holzkreuze auf dem Gräberfeld. Die Schülerinnen Emily Remensperger und Elena Dietterle versuchten sich vorzustellen, was wohl die Träume und Wünsche dieser vermutlich jungen Frau in Polen gewesen waren, bevor sie brutal von den deutschen Besatzern nach Wasseralfingen verbracht wurde, an einen Ort, an dem diese Träume alle endeten.

Die Feier, in der Schulleiter Thomas Brunnhuber und Ortsvorsteherin Andrea Hatam die Wichtigkeit des ständigen Erinnerns als Schritt hin zu der Verhinderung einer Wiederholung des Geschehenen betonten, wurde umrahmt von Musikstücken der Bläserklasse 10 unter Leitung von Claudius Beitze. Bei der Feier anwesend waren auch Herr Michalsky vom Bund für Heimatpflege, Ortschaftsrat Jenner und zwei Vertreter der Initiative, die die Verlegung von Stolpersteinen für Wasseralfingen plant.