Die Grundschüler der Karl- Kessler- Schule besuchen „König Macius“ in Aalen

Ein besonderes Highlight vor den Weihnachtsferien erlebten die Klassen 2 bis 4 unserer Schule am Montag, den 19. Dezember 2016 beim Besuch des Theaterstücks „König der Kinder: Macius!“

Zwei Doppeldeckerbusse der OVA brachten die rund 150 Kinder mit ihren betreuenden Lehrern zum Theater der Stadt Aalen in die Ulmer Straße 130. Dort tauchten  die Kinder in die knisternde, spannungsvolle Atmosphäre eines echten Bühnenstücks ein und verfolgten gebannt die anspruchsvolle Handlung:

Der kleine Macius wird nach dem Tod seines Vaters, des Königs, selber König und – von seinem Oberminister schlecht beraten – in einen Krieg hineingezogen. Voller Naivität und Abenteuerlust zieht er aufs Schlachtfeld und wird im gegnerischen Königreich eingekerkert. Seine Mitgefangenen verhelfen ihm, weil seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sie anrührt, zur Flucht. Wieder daheim setzt Macius mit Hilfe seiner Kinderfreunde (und des Kinderpublikums!) die erwachsenen Minister ab. „Kinder an die Macht!“ könnte der Wahlspruch von MACIUS lauten, der mit Hilfe seiner Freunde für Frieden sorgen will.

Das Theater und sein junges, engagiertes und spielfreudiges Ensemble erzählte die abenteuerliche Entwicklungsgeschichte des jungen Königs als großen Bilderbogen mit choreographischen Elementen und viel Musik und begeisterte die Kinder damit sichtlich.

Das Stück basiert auf dem bekannte Kinderbuch „König Hänschen I.“ des polnischen Pädagogen und Schriftstellers Janusz Korczak. Bekannt wurde er vor allem durch seinen besonderen Einsatz für Kinder; so forderte er 1919 in seinem Buch „Wie man ein Kind lieben soll“ die Grundrechte für Kinder ein. Nach der Besetzung Polens durch die Nazis wurde Korczak als Leiter zweier Waisenhäuser in Warschau zusammen mit „seinen“ Kindern ins Ghetto umgesiedelt. 1942 begleitete er die Kinder in das Vernichtungslager Treblinka, obwohl das auch für ihn selbst den Tod bedeutete. 1972 erhielt Korczak posthum den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.Die Berliner Theaterwissenschaftlerin und Autorin Katrin Lange arrangierte das Stück für die Theaterbühne. Nach ca. 90 Minuten gebannten Mitfieberns, belohnten die begeisterten Zuschauer die Schauspieler mit tosendem Applaus. Von diesem tollen Erlebnis erfüllt, wurden die jungen Theaterbesucher von der OVA wieder wohlbehalten an die Schule zurückgefahren. Vielleicht konnte der Besuch des Stücks ja manchen zum Nachdenken darüber angeregen, was wir uns wirklich vom Leben wünschen und in welcher Welt wir leben wollen.

Mark Wieland