An der Karl-Kessler-Schule Wasseralfingen hat es eine lange Tradition, im Umfeld des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus eine besondere Veranstaltung für die Abschlussklassen des zehnten Schuljahres anzubieten.
In diesem Jahr besuchten 80 Jugendliche zusammen mit ihren Geschichtslehrern die Gedenkstätte am Ort des ehemaligen Konzentrationslagers in Dachau. In einer von den Lehrern selbst gestalteten Führung über das Gelände konnten die Schülerinnen und Schüler, so ist zu hoffen, bleibende und nachdenklich machende Eindrücke von den Auswüchsen des 12-jährigen Hitler-Regimes sammeln, war doch das KZ Dachau nicht nur das erste auf deutschem Boden gewesen, sondern auch als Muster für die vielen weiteren Lager auserkoren worden, die in der Folgezeit noch errichtet werden sollten. Es war gleichsam, um es drastisch auszudrücken, eine „Schule für Mörder“. Mit jedem Schritt über die Anlage wurden das Grauen und das Erschrecken deutlicher und plastischer: Baracken, kurz vor Ende des Nazi-Reiches mit vierfacher Überbelegung, die Gebäude der beiden Krematorien, der „Bunker“, quasi ein Gefängnis im Gefängnis – alles wie ein einziger Aufruf an die junge Generation, alles zu tun, um eine Wiederholung des damals Gewesenen zu verhindern. An den Besuch der Gedenkstätte schloss sich im nahen München die Besichtigung des Universitätsgebäudes an, eine Besichtigung des Ortes, an dem der mutig-verzweifelte Widerstand der Stundengruppe der „Weißen Rose“ sein trauriges Ende fand. Schließlich zum Abschluss der Exkursion die Feldherrnhalle, an der der erste Putschversuch Hitlers scheiterte. Wäre es nur bei diesem ersten Versuch geblieben – so werden es sich manche der Jugendlichen gedacht haben.
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